Wenn Du morgens aus dem Haus gehst und Dich auf den Weg in die Kirche, den Verein, oder die Firma machst, dann geh’ in Deinem Kopf all die Dinge durch, die heute schief gehen könnten. Halte Dir vor Augen, welche Herausforderungen Dich erwarten und wie unwahrscheinlich es ist, sie alle erfolgreich zu meistern. Diese Denkweise wird Dich motivieren, den nächsten Schritt eines ängstlichen Leiters zu tun: Vermeidung!

Streiche Projekte, die zu groß, zu neuartig oder zu anspruchsvoll erscheinen; — so vermeidest Du Rückschläge. Meide Mitarbeiter, mit denen Du nicht auf einer Wellenlänge bist, und ganz besonders solche, die in einzelnen Bereichen kompetenter sein könnten als Du; — so erhältst Du Deine Position. Vor allem aber sage Deinen Kollegen, Deinen Vorgesetzen und Deinen Kunden immer das, was sie hören wollen; — so vermeidest Du Konflikte.

Allerdings vermeidest Du es auch, Du selbst zu sein, Deine Träume zu leben und Dein Potential zu entfalten…

Was ist Angst?

 “Angst ist nichts anderes als die Fantasie einer negativen Hypothese.” – Philip Johner –

Ethymologisch gesehen kommt Angst von dem Wort eng. Angst treibt Dich in die Enge und veranlasst Dich Dinge zu tun, die Du sonst niemals in Betracht ziehen würdest. Du stellst Dir vor, was in der Zukunft Schlimmes passieren könnte und triffst eine Entscheidung auf der Grundlage dieser “Fantasie”.

Im Englischen betrachtet man das Wort FEAR für Angst augenzwinkernd als Umschreibung für ‘False Evidence Appearing Real’; — fälschliche Annahmen erscheinen real.

Diese Definition von Angst gefällt mir persönlich am Besten, weil sie ganz klar aufzeigt, warum Angst niemals eine gute Lebens- oder Entscheidungsgrundlage ist. Glaube ist das genaue Gegenteil. Für manche ist der lebendige Glaube sicherlich nur eine “Phantasie einer positiven Hypothese”. Mir bedeutet er mehr.

 Die Bibel sagt: “Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Ängstlichkeit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.” (2. Timotheus 1,7)

Eleanor Roosevelt bestätigte: “Immer wieder die Angst zu besiegen, macht stark, verleiht Mut und schafft Vertrauen. Und so kann man sich jederzeit Mut zusprechen: ,Bis hierher bin ich gekommen, alles andere werde ich auch noch schaffen.’ Wenn Sie wollen, schaffen sie alles.”

Wer seine Kraft aus dem Glauben schöpfen kann und seine Visionen mit einer mutigen Grundeinstellung angeht, hat da einen klaren Vorteil.

Überwinde Deine Ängste

Folgende Punkte, die John C. Maxwell in seinem Buch Charakter und Charisma aufgeführt hat, kannst Du konkret verwenden, damit nicht eine mögliche Angst deinen Charakter formt, sondern Deine Entscheidungen von Mut geprägt sind.

  1. Nimm deine Ängste ernst!

Werde aktiv und unternimm etwas um Deine Ängste herauszufordern. Geh’ Fallschirm springen. Oder halte einen Vortrag vor Publikum; — davor haben viele Leute Angst.  Mach’ einen Kletterkurs und begib’ dich in schwindelerregende Höhen. Egal was du tust, die Hauptsache ist, Du setzt dich mit deinen Ängsten auseinander. Ich hab gestern meine Angst überwunden und ohne Stichpunktzettel meinen ersten „Poetry Slam“ in eine Predigt eingebaut.

  1. Geh’ auf andere zu!

Viele Menschen scheuen Auseinandersetzungen mit anderen – mit Angestellten, Vorgesetzten oder Mitarbeitern. Falls das auf Dich zutrifft, stell dich noch diese Woche dieser Angst. Greife niemanden persönlich an, sondern sprich mit deinem Gegenüber in Ruhe. Du brauchst davor keine Angst zu haben. Schließlich hast Du ja schon ganz andere Dinge geschafft, — z.B. Fallschirmspringen! 😉

  1. Wage große Schritte!

Vielleicht traust Du Dich nicht deine Arbeit zu wechseln oder Dich selbständig zu machen, obwohl Du genau weißt, dass es an der Zeit ist, etwas Neues zu beginnen. Wenn ja, dann solltest Du es versuchen. Überlege genau was zu tun ist. Sprich’ mit einer Vertrauensperson darüber. Sollte es die richtige Entscheidung sein, dann werde aktiv.

Bei vielen Menschen entfaltet sich ihr Charakter nie so wie er eigentlich ist, weil sie sich ständig von ihren Ängsten limitieren lassen. Wenn du mit einem Auto mit angezogener Handbremse fährst, kommst du zwar voran, aber wesentlich langsamer als das wofür das Auto eigentlich gebaut wurde. Und es geht auf Kosten des Materials. Löse die Handbremse deiner Ängste und lass deinen Charakter zur vollen Entfaltung kommen. Dann wirst du Geschichten wie die folgende erleben.

Mut kann unerwartete Reaktionen hervorrufen.

Im 19. Jahrhundert hielt der Wanderprediger Peter Cartwright eines Sonntags eine Predigt. Unter den Leuten, die ihm zuhörten war auch Präsident Andrew Jackson, daher wurde er um Zurückhaltung gebeten. Doch in der Predigt ließ er sich nicht nehmen, dem Präsidenten Folgendes zu sagen: “Mir wurde mitgeteilt, dass sich auch der Präsident unter den Zuhörern befindet, und ich mich zurück zu halten hätte. Trotzdem muss ich sagen, dass Andrew Jackson in die Hölle kommen wird, wenn er nicht seine Sünden bekennt.”

Nach der Predigt kam Jackson auf Cartwright zu und sagte: “Hätte ich in meiner Armee solch mutige Leute wie Sie, könnte ich die ganze Welt besiegen.”

Sei’ stark und mutig und fürchte Dich nicht! 🙂

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