Oft kommen Menschen in ein Coaching Gespräch mit einer für sie völlig aussichtslosen Situationen im Gepäck. Sie wissen weder ein noch aus, haben tausend Fragen und Chaos im Kopf. Sie empfinden, dass sie sich in ein Sackgasse manövriert haben und wissen oft keinen Ausweg. Dann sitzt du da als “Coach”, denkst du müsstest genau jetzt die goldenen Antwort haben mit der auf einen Schlag alle Probleme deines Gegenübers gelöst würden. Selbst wenn du diese Antwort hättest, wäre es in der Situation das Dümmste deine Antwort auf dem silbernen Tablett zu servieren. Ich habe mir deshalb angewöhnt drei schlichte Fragen zu stellen, wenn Menschen zu mir kommen um mich in bestimmten Situationen um Rat zu fragen.

  1. Was willst du?

Diese Frage “löst” bei den meisten Menschen etwas aus. Du signalisierst deinem Gegenüber damit: “Du darfst wollen!” Zu oft trauen wir uns gar nicht mehr unsere eigenen Wünsche zu äußern, weil wir so damit beschäftigt sind die Wünsche anderer zu erfüllen. Mit der Frage, “Was willst du?” fangen die meisten Menschen an sich wieder ihren eigentlichen Träumen und Visionen zu nähern. Sie kommen an den Ort in ihrer Persönlichkeit, den sie bis aufs letzte verteidigen würden, wenn es ihnen jemand nehmen wollte.

 “Der allerelendste Zustand eines Menschen ist nicht wollen zu können.“ Fürstenberg

Menschen, die nicht mehr wollen können, fehlt jeglicher Antrieb. Manchmal ist uns dieser Antrieb aber auch schon genommen, wenn wir uns von den Vorstellungen anderer treiben lassen. Das DU in der Frage “Was willst du” macht deshalb den entscheidenden Unterschied. Beharre bei der Fragstellung darauf, dass dein Gegenüber die Frage für sich beantwortet und nicht den Willen der Organisation für die er arbeitet, den Willen seines Chefs, des Pastors oder den Willen ihres Partners formuliert. Was willst du? Die zweite Frage, die sich daraus ergibt:

  1. Was hindert dich daran es zu tun?

Wo liegen die Hindernisse? Gibt es überhaupt reale Hindernisse oder existieren diese nur im Kopf des Ratsuchenden. Oft ist es hilfreich diese Frage noch einmal aufzusplitten in Hindernisse die bei einem persönlich liegen und Hindernissen, bei denen andere Menschen beteiligt sind. Meistens stellt sich heraus, dass die Hindernisse auf Ängsten beruhen, was alles schief gehen könnte, wenn man den Schritt wirklich konsequent geht. Wenn man in dem Moment die Gegenfrage stellt, was denn alles nicht passieren würde, wenn man die Entscheidung so nicht trifft, dann ist man ganz schnell wieder beim Träumen und die Hindernisse scheinen sichtbar kleiner zu werden.

“Sage Gott nicht, wie groß deine Probleme sind, sondern sage deinen Problemen, wie groß Gott ist.” Joel Osteen

Sooft dieser Satz auch schon zitiert wurde, (zumindest von mir 🙂 ) ordnet er jedesmal wieder neu die Größenverhältnisse und macht mir Mut Hindernisse anzugehen und zu überwinden. Zu guter letzt werde konkret und frage dich:

  1. Was sind die nächsten Schritte?

Hier ist ein Blatt Papier sehr ratsam um sich möglichst konkrete Schritte aufzuschreiben. “Was werde ich bis wann getan haben?” Schreibe auf, welche Personen daran beteiligt sind, welche Kosten auf dich zukommen und in welcher Weise du diese Dinge umsetzen möchtest. Formuliere keine frommen Wünsche, sondern konkrete Schritte, damit du dich in Bewegung setzt.

“Etwas zu “versuchen” ist nur eine lautstarke Art, sich davor zu drücken.”

Wende diese drei Fragen bei deinem nächsten Coaching Gespräch einmal an. Ich bin gespannt, welche Erfahrungen du damit machst.

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