Ein Bild sagt mehr als tausend Worte
Diese Tatsache gilt nicht nur, wenn du eine Rede hältst, sondern auch im persönlichen Gespräch zwischen Menschen. Sehr oft sind die verwendeten sprachlichen Bilder die Brücke in die Gefühls- und Erlebniswelt deines Gesprächspartners.
Ein Test um herauszufinden wieviele sprachliche Bilder man selbst benutzt ist ganz einfach. Hör dir einmal selbst beim Reden zu oder lies deine eigenen Mails, Briefe oder Vorträge, die du hälst. Schreibe dir eine Woche lang mal jede Metapher die du gebrauchst auf und gehe die Sammlung dann durch. Wieviel sprachliche Bilder gebrauchst du und aus welchem Bereich stammen sie?
- Koch Metaphern („Nur nichts anbrennen lassen“,“ Salz in der Suppe“)
- kriegerische Metaphern („Märkte erobern“, „Ins Schwarze treffen“)
- Fußball Metaphern („Im Abseits stehen“, „Unfaires Spiel“)
- Handwerker Metaphern („Das ist meine Baustelle,“ „Es liegt etwas schief“)
Frage dich danach einmal selbst, warum du gerade diese Bilder aus diesem Bereich verwendest.
Bilder offenbaren Gefühle
Die Bilder die wir gebrauchen um unsere Situation zu beschreiben offenbaren uns meist die Gefühle die wir tief in uns empfinden. Was fühlt ein Mitarbeiter wirklich, der zum Beispiel folgendes Bild gebraucht:“Ich komme mir vor wie ein Sklave in der Arena, der von zwei Pferden zerrissen wird.“ Wenn man genau hinhört kann man seinem Gesprächspartner mit weiterführenden Fragen, die in diesem Bild bleiben nachhaltig weiterhelfen. „Bist du wirklich ein Sklave, ein Verurteilter, der Eigentum eines anderen Menschen ist und keine Wahl hat sich frei zu entscheiden?“ Manchmal löst eine Frage, die das sprachliche Bild gedanklich weiter entwickelt die innere Spannung des Gegenübers und er bekommt neue Hoffnung. Da er selbst manchmal in seinem Bild gefangen ist, kann er auch nur über das weiterentwickelte Bild den Ausweg finden. „Ich verstehe, du willst nicht länger zwischen zwei Pferden zerrissen werden, sondern selbst auf einem schnellen Pferd sitzen.“
Sprich die Bildersprache deines Gegenübers
Damit signalisierst du ihm, dass du ihn verstehst. Es wird ihm leichter fallen, sich auf die selbst gewählten Bilder einzulassen. Mit dem Bild vertieft sich das Bewusstsein für die Hintergründe und hilft ihm einen schärferen Blick für die Lösung des Problems zu entwickeln. Jemand, der mit einer Fußball Metapher äußert, dass ihm die Zeit davon läuft und er Angst hat, ein Projekt nicht zu Ende zu bringen, spricht vielleicht vom „Abpfiff eines Projektes.“ Ihm kann es helfen, wenn du im Bild bleibend eine der folgenden Lösungsmöglichkeiten aufzeigst.
- „Bleib nicht länger im Abseits stehen.“
- „Wir haben noch einen Mann auf der Reservebank.“
- „Möglicherweise gibt es Verlängerung.“
Das Sprechen in Bildern gibt problematischen Themen einen spielerischen Charakter, auf den sich Menschen meines Erachtens leichter einlassen als auf eine analytische Herangehensweise. Probier es einmal aus und schreibt mit welche Erfahrungen ihr damit macht.
Hinterlasse eine Antwort