Gestern haben wir bei uns im ICF Berlin begonnen das „Sonntagmorgen Briefing“ umzustellen. Bisher trafen sich alle Teams für sich, haben sich auf ihren Teilbereich vorbereitet, zusammen gebetet und einem kurzen geistlichen Input gelauscht. Was parallel dazu wahrnehmbar war, waren Stimmen von Menschen, die immer wieder signalisiert haben, dass sie gern mitarbeiten würden, aber irgendwie schlecht rein kommen in die Teams. Eigentlich verwunderlich, da sich jeder Teamleiter gern mehr Leute für sein Team wünscht und jeden herzlich willkommen heißt, der das Signal zur Mitarbeit sendet.

Mit dem neuen Briefing „WIR für die Kirche“ wollen wir eine Kultur schaffen, in der es gelingt Menschen die Interesse an Mitarbeit haben möglichst unkompliziert und schnell zu integrieren und ihren Begabungen entsprechend zu fördern. Deshalb ist dieses Treffen ab sofort offen für alle Interessierten. Jeder der bereit ist 30 Minuten früher zu kommen, kann unkompliziert daran teilnehmen. Ein kurzer Sektempfang, ein kleiner Snack, 20 Minuten Zeit für einen geistlichen Input sowie Gebet, das Feiern von Geburtstagen von Mitarbeitern sowie das Vorstellen und Einsetzen neuer Mitarbeiter die erstmals an einem Sonntag mitwirken.

Wovon ich gestern sehr positiv berührt war, war die Masse an Menschen die Sonntag für Sonntag in den verschiedenen Teams mitwirken. Klar waren sie vorher auch schon alle da –  in ihren Teams – aber mal alle in einem Raum zu sehen und beten zu hören, das war ein einmaliges Erlebnis, was mich zutiefst dankbar gestimmt hat.

Diese Idee stammt aus der Feder unserer Community Leiterin Johanna Teubert, die gern auch mal einen zweiten und dritten Gedanken an Prozesse verliert und der alles daran liegt eine Kultur zu schaffen in der Integration nicht nur statisch konzeptionell funktioniert sondern wirklich zur Kultur einer Kirche werden kann.

Craig Groeschel, Leiter der Life.Church wurde in einem Interview gefragt: „Wenn du nur drei Dinge als Pastor tun könntest, was würdest du tun?“

Seine Antwort:

  1. Predigen
  2. Eine Kultur schaffen und schützen
  3. Finden, Fördern und Freisetzen von Leitern

Was mir bei dieser Antwort aufgefallen ist waren unter Punkt zwei die beiden Worte „schaffen und schützen“ einer Kultur. In der englischen Sprache ausgedrückt mit den Worten „create“ und „guard“.

„Create – Schaffen“ hat dieses kreative Moment, etwas ins Leben zu rufen und mit Worten und Handlungen zu kreieren. Ich mag diesen Prozess, genau wie ich den zweiten Teil wichtig aber anstrengend finde.

„Guard – Schützen“ wie ein Bodyguard, der darauf achtet, dass die Persönlichkeit der Kirche nicht durch Negativeinflüsse Schaden nimmt.

Es heißt, dass man 3 Jahre braucht um eine Kultur zu schaffen, aber nur ein viertel Jahr um eine Kultur zu zerstören. Für mich augenöffnend etwas mehr Fokus auf den zweiten Teil des Auftrages zu legen und aktiv eine positive bestehende Kultur zu schützen und zu bewahren.

Ich habe dieses Thema gestern mit einem einfachen Bild für das Team zusammengefasst.

Die Kultur einer Kirche ist wie eine Skulptur, die ein Bildhauer bearbeitet.

Du siehst etwas vor deinem inneren Auge, aber das Material ist ein unbehauener Stein. Und dann fängst du an. Tag für Tag, Woche für Woche, Sonntag für Sonntag ein wenig von diesem Stein weg zu hauen, damit diese Skulptur mehr und mehr sichtbar wird.

Verliere als Leiter dabei nie die Vision, male sie dir immer wieder vor Augen. Die fertige Skulptur hält sich gern hinter dem grauen Stein versteckt.

Unser Job ist es, an der Stelle wo wir stehen, etwas zu hämmern, etwas ping ping zu machen ein kleines Stückchen grauen Stein weg zu hauen, damit wieder ein Stück mehr von der Kultur der Kirche sichtbar wird.

 

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