Vor Kurzem las ich in dem Buch „Kreiszieher“ von Mark Batterson das Kapitel „Groß träumen!“ und dachte: „Naja, jetzt kommt wieder dieses Motivationszeugs….“ Dass es in diesem Kapitel um Gebet ging und dazu noch um eine meiner größten Begabungen – der Vorstellungskraft -, die ich bisher nie in Verbindung mit dem Thema Gebet gebracht hatte, zog meine Aufmerksamkeit in den Bann.

„Als der Herr die Gefangenen Zions zurückführte, waren wir wie Träumende.“ Psalm 126,1

Gehirnuntersuchungen mit modernen bildgebenden Verfahren haben gezeigt, dass sich mit dem Alter das Zentrum für kognitive Prozesse von der fantasievollen rechten zur logischen linken Gehirnhälfte verschiebt. Diese neurologische Anlage birgt eine große geistliche Gefahr. Irgendwann hören die meisten von uns auf, aus der Vorstellungskraft zu leben, und fangen an, aus der Erinnerung zu leben.

  • Statt die Zukunft zu bauen, wiederholen wir die Vergangenheit.
  • Statt aus dem Glauben zu leben, leben wir aus der Logik.
  • Statt unseren Träume zu folgen, bleiben wir auf der Stelle stehen.

Wenn wir älter werden, überholt entweder unser Vorstellungsvermögen unser Gedächtnis oder unser Gedächtnis unser Vorstellungsvermögen. Die Fantasie ist der Weg, der seltener eingeschlagen wird, doch dies ist der Weg des Gebetes.

Ich dachte immer, ich wäre kein guter Beter. Mir fiel es schwer stundenlang still vor mich hin zu reden. Doch dann las ich weiter.

Gebet und Vorstellungsvermögen sind direkt proportional zueinander. Je mehr wir beten, umso größer wird unser Vorstellungsvermögen, denn der Heilige Geist lässt es durch von Gott inspirierte Träume wachsen. Ein Lackmustest für unsere geistliche Reife ist, ob unsere Träume größer oder kleiner werden. Je älter wir werden, umso mehr Glauben sollten wir haben, denn wir haben viel öfter Gottes Treue erlebt. Und es ist Gottes Treue, die unseren Glauben wachsen lässt und unsere Träume größer macht.

Wer nicht aufhört zu beten, hört auch nicht auf zu träumen. Träumen ist eine Form des Betens und Beten eine Form des Träumens. Je mehr wir beten, umso größer werden unsere Träume. Und je größer unsere Träume werden, umso mehr werden wir beten müssen!

 

 

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Eine Antwort

  1. Michel

    Groß träumen und den Gebet Raum geben. Ich hab letztes Jahr das Kreisziehergebet ausprobiert, einfach weil es die Situation erforderte. Einen Platz umbeten auf dem ein paar Wochen später ein Missionszelt stand. Und dann gerade das erleben, dass einer von denen, die mit der Flasche auf den Parkbänken saßen zu Jesus findet. Ist das nicht absolut genial von unserem Gott? Das motiviert mich weiter über meinen Horizont hinaus zu beten.

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